Anekdoten, Gastboxer, Prominente Gäste,  ..............


Sulzbach – Rosenberg   -   BSC 54 Lampertheim

1965

 

Der BSC 54 hatte einen Kampf gegen Sulzbach-Rosenberg in Bayern. In deren sehr starken Staffel standen 2 Nationalstaffelboxer – Siegwart Steger, DM im Fliegen-u. Bantamgewicht sowie Horst Koschemann, mehrfacher Bayernmeister und EM-Teilnehmer im Schwergewicht. Koschemann schlug in einem Länderkampf gegen die USA den starken Ernie Shavers durch K.O.  Shavers boxte später gegen Muhammad Ali um die Weltmeisterschaft.

Und diese beiden Kämpfer mussten lt. Kampfvertrag besetzt werden. Horst Koschemann gegen Adolf Brandenburger sollte der Hauptkampf  sein. Brandenburger, der Deutsche Exmeister aus Hockenheim war als Gastboxer für den BSC 54 Lampertheim vorgesehen. Mannschaft, Trainer, Fahrer und Betreuer waren zur Abfahrt vor dem Vereinslokal bereit und warteten auf Brandenburger. Dann der Anruf aus Hockenheim: Adolf Brandenburger hatte sich am Vortag beim Sparring am Arm verletzt und war trotz intensiver Behandlung nicht einsatzfähig.

Das war natürlich ein Schock, denn lt. Vertrag sollte bei Nichtbesetzung eines dieser beiden Kämpfer die vereinbarte Pauschale um die Hälfte gekürzt werden. Es half aber nichts, wir fuhren los und waren sicher, dass unserem 1. Vorsitzenden Max Mühlum  schon etwas einfallen würde. Und ihm fiel etwas ein.  Während  einer Rast an der Autobahn fragte unser Trainer Rudi Baader, der ja ein Schwergewichtler war: „Max, hast du einen Gegner für Koschemann ?“

Max sah ihn an, grinste und antwortete: „ Ja Rudi, ich habe einen“.

„Dann bin ich ja beruhigt“, entgegnete unser Trainer.

Rudi Baader ahnte nicht, dass er gemeint war. Bei der nächsten Rast erfuhr Rudi, dass er der Gegner von Horst Koschemann  sein würde.  Er wehrte sich mit Händen und Füssen, hatte plötzlich Kreuz – und Halsschmerzen, konnte den Arm nicht mehr heben. Aber es half alles nichts. Max Mühlum konnte mit seiner Überredungskunst jeden überzeugen. Auch unseren Trainer. Also willigte er ein. Später, bei der ärztlichen Untersuchung wollte er eine Spritze haben. Als der Arzt dies ablehnte, einigten sie sich auf ein ABC-Pflaster für den Rücken. Er war also „bereit“ für den Kampf. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle waren gespannt auf Adolf Brandenburger.

„Ich gehe nicht da hoch in den Ring und erkläre, dass er nicht dabei ist, die zerreissen mich, das müssen Sie tun“, sagte der Vorsitzende  von Sulzbach-Rosenberg zu Max Mühlum.

Also stieg Max in den Ring, bedauerte, dass der Deutsche Exmeister wegen einer Verletzung leider nicht antreten konnte.

Pfui, Pfui, Pfui…so die erste Reaktion des Publikums.

„Aber wir haben den mehrfachen Badischen Meister Rudi Baader (Rudi war früher Badischer Schülermeister) mitgebracht. Er wird gegen Horst Koschemann antreten.“

Bravo, Bravo, Bravo….das war die zweite Reaktion der Zuschauer. Die Situation war gerettet. Es konnte losgehen.

Nach der Pause dann der Hauptkampf.

Unser Trainer handelte nach der Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“ und schlug dem Sulzbacher  Lokalmatador gleich einen wuchtigen Aufwärtshaken zum Körper. Dieser ging kurz in die Knie. Dann zeigte er aber sein Können. Rudi Baader hatte natürlich keine Chance und ging bald „freiwillig“ spektakulär auf die Bretter, was ihm nicht zu verdenken war. Er lag bewegungslos auf dem Rücken, die Zuschauer tobten vor Begeisterung.  

Als wir aber dann zu dritt in den Ring stürmten und anfingen ihm die Schuhe auszuziehen, war es mit einem Schlag mucksmäuschenstill im Saal. Alle dachten an das Schlimmste.  Aber nur wir kannten den Grund für das Ausziehen der Schuhe.  Sie wurden dringend in der Kabine von Georg Noe erwartet, der sie unserem Trainer geliehen hatte und nun den nächsten Kampf hatte , den er auch dann überzeugend gewann.  

(Rolf Eichenauer)



"Kalle" Neudecker ging schwer K..O.

 

Der Spezialschlag von Karl-Heinz (Kalle) Neudecker war die "Gedörrte". Die Lampertheimer Boxfans wussten was damit gemeint war.

Eine "Gedörrte" war ein Aufwärtshaken, der mit einer Ausholbewegung im Ansatz und möglichst mit Anlauf geschlagen wurde. Also genau so wie man es NICHT machen sollte. Boxtrainer und Sekundanten schüttelten nur den Kopf wenn sie diese Schläge von "Kalle" sahen. Die "Gedörrten" gab es in keinem Boxlehrbuch. Anhand der Beschreibung kann man sich diesen Schlag überhaupt nicht vorstellen. Man musste ihn gesehen haben. "Kalle" brachte damit manchen Spitzenboxer in Verlegenheit, darunter die Deutschen Meister K.H.Johannpeter aus Hamm und Willi Roth aus Mannheim, gegen die er knappe Punktniederlagen hinnehmen musste (auf dem Bild "Kalle" Neudecker mit einer "Gedörrten" im überfüllten Spargelfestzelt). Noch nie hatte es jemand geschafft, Karl-Heinz Neudecker K.O. zu schlagen. Bis zu jenem Kampf , als er einen farbigen U.S.-Soldaten von den Coleman-Barracks aus Mannheim-Sandhofen zum Gegner hatte. Der Kampf war ausgeglichen, der U.S.-Boy bewegte sich wie ein Profi, pendelte mit dem Oberkörper und hatte eine tolle Beinarbeit. "Kalle" bedrängte ihn bis dieser mit dem Rücken an den Seilen stand. Dann "zückte" er seine Spezialwaffe die "Gedörrte". Er holte mit seiner rechten Schlaghand weit aus und dabei war seine rechte Gesichtshälfte völlig ungedeckt. Darauf hatte der Amerikaner gewartet. Ein kurzer, völlig ansatzlos krachender linker Haken schlug voll bei "Kalle" ein. Wie vom Blitz getroffen ging dieser weit über die Zeit auf die Bretter. Das Boxer-Einmaleins des Ringrichters hörte er nicht mehr.

Dies war die erste und auch einzige K.O.-Niederlage, die Karl-Heinz Neudecker in seiner Karriere hinnehmen musste.

(Rolf Eichenauer)


Fred Baier siegt in der ersten Rund über G.Antonelli
Fred Baier siegt in der ersten Rund über G.Antonelli

Fred Baier entzauberte K.O.-König G.Antonelli

 

Der BSC 54 Lampertheim reiste 1961 nach Westfalen. Der Vergleichskampf gegen den ABC Arnsberg fand vor ca. 900 Zuschauern anlässlich eines Volksfestes statt. Viele der Boxfans waren englische Soldaten, die in Arnsberg stationiert waren. Die Westfalen stellten eine sehr starke Staffel, darunter der Westfalenmeister im Federgewicht Priebe und der Italiener Giovanni Antonelli. Antonelli hatte die meisten seiner Gegner durch K.O. besiegt. Nach 5 Stunden Fahrt, zum Teil zu dritt auf dem Rücksitz eines VW-Käfer spazierten wir über den Festplatz um uns die Beine zu vertreten. Überall hingen Plakate von der Veranstaltung. Herausgehoben waren die beiden Hauptkämpfe  Priebe gegen Karl-Heinz Neske und G.Antonelli gegen Fred Baier. Und darauf wurden wir von Passanten angesprochen. Sie räumten den beiden Lampertheimern keine Chance gegen ihre "Stars" ein. Am Abend kam es aber ganz anders. Rechtsausleger K.H.Neske zermürbte seinen Gegner 3 Runden und wurde verdienter Punktsieger. Nachdem alle BSC 54-Kämpfer danach ihre Kämpfe verloren hatten, kam es zum Höhepunkt des Abends: Antonelli gegen Fred Baier. Der Italiener begann überfallartig den Kampf und Baier musste alle Register seines Könnens ziehen um die erste Minute zu überstehen. Dann hatte er Antonelli ausgerechnet. Er legte den Rückwärtsgang ein und lockte ihn mit einer offenen Deckung. Der Italiener fiel darauf herein, er wollte die Entscheidung und wurde mit einem rechten Konter zum Kinn von Fred Baier abgefangen. Er ging zu Boden, kam bei acht wieder hoch und stellte sich zum Kampf. Aber der aufmerksame Ringrichter sah, dass er kampfunfähig war und brach die Begegnung zugunsten des Lampertheimers ab. Sieger durch T.K.O. in der ersten Runde wurde Fred Baier.

Fazit: Man soll eben einen Konterboxer nicht blindlings angreifen.

(Rolf Eichenauer)


FSV Frankfurt gegen BSC 54 Lampertheim

 

Am 10.November 1962 bestritten wir den Rückkampf  gegen den FSV Frankfurt. Die erste Begegnung in Lampertheim hatten wir gewonnen. Die Revanche in Frankfurt war sehr viel schwieriger. Denn die Frankfurter, eine der damals führenden Boxstaffeln, hatten 3 Hessenmeister in ihren Reihen, die sie bei dieser Veranstaltung auch einsetzen konnten.  Beim Wiegen gab es eine lustige Situation.  Der spätere 2.Vorsitzende des BSC 54, Friedel Schneibel, bestritt als Schüler seinen ersten Kampf. Leider hatte er noch keinen eigenen Startausweis, sodass er mit einem "geliehenen" Pass auf den Namen Ludwig Weiss zum Wiegen gerufen wurde. Als ihn unser 1.Vorsitzender Max Mühlum unter dem Namen Weiss aufforderte auf die Waage zu steigen, sah ihn Friedel ganz  schüchtern an und sagte .."aber mein Name ist doch Schneibel, Herr Mühlum". Alles grinste, denn jeder wusste ja wie oft das so gehandhabt wurde.

Im Ring wurde es aber dann doch ernster. Während alle Kämpfer, auch wir vom BSC 54 in ganz normalen Trikots einmarschierten, waren die 3 Hessenmeister vom FSV Ffm. in neue Bademäntel gehüllt. Das machte schon einen ziemlichen Eindruck auf uns.

Ich verlor dann meine Begegnung gegen Hessenmeister Karl Pallutz nach Punkten, Fred Baier musste eine vorzeitige Niederlage gegen den hessischen Meister Norbert Karrasch, den er in Lampertheim noch geschlagen hatte, hinnehmen. In der letzten Begegnung des Abends kam es zum Hauptkampf.

Unser Ex-Hessenmeister Rudi Moos hatte es mit dem amtierenden Titelträger im Fliegengewicht Schäfer zu tun. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde

stellte Moos den Frankfurter am Seil und schlug ihn mit einem rechten Haken schwer K.O.

 

Rudi Moos

 

(Rolf Eichenauer)

 


Guido Glück siegt über Favorit  W.Stahlhofen bei den Hessenmeisterschaften 1966

 

Ich habe seit 1960 unzählige Boxkämpfe sowohl im Amateur- als auch im Profibereich gesehen. Den härtesten Kampf, den ich bei den Amateuren gesehen habe, fand am 27.2.1966 in Darmstadt statt.

Vorrunde zur Hessenmeisterschaft im Halbschwergewicht.

Die Paarung lautete W.Stahlhofen (BC Condor Limburg) gegen Guido Glück (BSC 54 Lampertheim).

Stahlhofen war klarer Favorit in diesem Kampf. Er hatte seine letzten 17 Kämpfe alle vorzeitig gewonnen. Die Fachzeitschriften sahen in ihm den kommenden Hessenmeister und mancher Gedanke ging schon in Richtung Deutsche Meisterschaft. Der Lampertheimer Glück war - aus Limburger Sicht - nur noch ein kleines Hindernis, das aus dem Weg zu räumen war.

Es kam aber, wie so oft beim Boxen, ganz anders.

Nach einer ersten Abtastrunde ging es im 2.Durchgang richtig zur Sache. Beide Kämpfer schenkten sich nichts. Es wurde Fuß an Fuß gefightet und langsam setzte sich Guido Glück mit seiner Technik und Schlagkraft immer mehr durch.

In der dritten Runde kämpften beide mit offenem Visier. Mehrfach angeschlagen schaute Stahlhofen immer wieder hilfesuchend in seine Ecke. Aber weder sein Trainer Victor Derwisch, der auch Vorsitzender des BC Limburg war, als auch der Ringrichter und der Ringarzt sahen sich nicht veranlasst den nun ungleichen Kampf zu beenden.

Im Gegenteil, Stahlhofen wurde immer wieder von seiner Ecke angefeuert den Fight noch zu drehen.

 

Viele Zuschauer forderten den Abbruch, da die Gesundheit des Limburger Kämpfers gefährdet war.

Doch niemand reagierte und so wurde die Runde zu Ende geboxt.

Klarer und haushoher Punktsieger war der Lampertheimer Guido Glück.

Nach der Urteilsverkündung wankte Stahlhofen gestützt von seinen Betreuern in die Kabine wo er sofort lange vom Arzt untersucht wurde.

 

Er erhielt vom Verband eine Schutzsperre von 6 Monaten und bestritt danach nie wieder einen Kampf.

 

Guido Glück hatte sich seine Schlaghand so sehr verletzt, dass er 14 Tage später zur Vorschlussrunde in Limburg nicht antreten und seinen Weg zum Hessentitel nicht mehr fortsetzen konnte.

(Rolf Eichenauer)

 


Boxreportage mit Hindernissen

 

 23.Juni 1962….ein besondere Tag für die deutschen Boxfans…

 

Als erster Boxer nach Max Schmeling kämpfte wieder ein Deutscher um den Titel eines Weltmeisters...der Berliner Bubi Scholz.

Der  frühere Europameister im Mittelgewicht hatte wegen Gewichtsproblemen den Titel zurückgegeben und war ins Halbschwergewicht gewechselt.

 An diesem Tag traf er auf den US-Amerikaner  Harold Johnson aus Pennsylvania. Johnson hatte den Titel  ein Jahr vorher durch einen Sieg über Eddie Cotton gewonnen und ihn danach drei mal  erfolgreich verteidigt bevor er auf Bubi Scholz traf.

 Der Kampf sollte live im Radio übertragen werden.  Und das wollten Manfred „Fred“ Baier und ich uns nicht entgehen lassen.

 

Mit einem Kofferradio ausgerüstet  fuhren wir auf den Biedensand zum Zelten. Das Zelt schlugen wir ganz hinten am „Kanal“ auf. Das war ein Stück vor der Mündung zum Neurhein.

 Am Tag stand Schwimmen, Essen und Faulenzen auf dem Programm.

 Abends wollten wir dann den in ganz Deutschland mit Spannung erwarteten Boxkampf um die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht im Radio verfolgen.

 

„WOLLTEN WIR“…Aber unser Radio machte uns einen Strich durch die Rechnung….

 Beim „Soundcheck“..stürzte es ab und gab keinen Ton mehr von sich…

 Was tun..? Wir wollten unbedingt die Übertragung hören.

 

Auf der  gegenüberliegenden Seite des Kanals hatten 3 Leute, die mit ihrem Auto dort parkten unser Missgeschick mitgekriegt. Sie bereiteten sich auch auf die Übertragung vor. Allerdings mit einem astrein klingenden Autoradio. Sie riefen uns zu, dass sie den Ton lauter stellen würden, damit wir mithören konnten.

 Erfreut nahmen wir das Angebot an und bereiteten uns auf das Ereignis vor.

 

Wegen der vielen Schnaken trafen wir einige Maßnahmen. Zuerst mit  einem dicken Trainingsanzug alle freien Hautstellen verdecken..und dann den Rest mit Essig einreiben.

 Fred wollte sich noch bis zum Beginn der Reportage im Zelt  hinlegen …..

Und dort blieb er auch. Er war nämlich eingeschlafen und nicht mehr wach zu kriegen.

So stand ich also allein – wie das Männlein im Wald – mitten in den Brennnesseln und hörte mir die Übertragung an.

 

Übrigens..der Kampf endete mit einem Punktsieg nach 15 Runden für den Titelverteidiger Harold Johnson .

 

In der Presse war zu lesen „Bubi Scholz ließ die Sterne aus den Fäusten gleiten“

 Scholz hatte seinen Gegner gleich in der ersten Runde nach einem Deckungsfehler schwer angeschlagen und stand kurz vor einem K.O.-Sieg

Aber der clevere Amerikaner machte diesen Fehler in dem Kampf nicht wieder und gewann knapp nach Punkten.

(Rolf Eichenauer)

 



3 Boxer spurlos verschwunden

 

Am 29. November 1969 hatten wir die Staffel von Lokomotivw Prag zu Gast in Lampertheim.

Der Kampf war der sportliche Höhepunkt des Jahres.

 

Die Mannschaft aus der CSSR hatten im Rahmen einer Europaturnee eine italienische sowie eine Westfalenauswahl besiegt.

Es waren 3 Dinge auf die man sich bei Staffeln aus dem Ostblock bedingungslos verlassen konnte:

sie kamen immer mit dem besten Aufgebot, sie akzeptierten jeden Gegner..und im Gefolge der Offiziellen waren immer 2 - 3 "Begleiter", die man nicht zuordnen konnte, dabei.

 

Auch dieses mal waren Kämpfer dabei, deren Namen jeden Boxsportkenner begeisterte:

U.a. die Gebrüder Freiberg (Böhmenmeister), Pavel Kucera (Böhmenmeister, CSSR-Juniorenmeister), Vladimir Kucera (7-facher CSSR-Meister, 3.Platz bei den EM, 2-acher Olympiateilnehmer,Tokio (1964 und Mexiko 1968), Vilem Janco (2-facher Böhmenmeister, CSSR-Vizemeister), Jan Heyduk (4-facher CSSR-Meister, Olympiateilnehmer in Mexiko 1968).

Da hatten unsere Lampertheimer Kämpfer einige harte Nüsse zu knacken.

Deshalb war es auch nötig uns mit einigen Gastboxern zu verstärken. Ausser den einheimischen Boxern Rudi Moos, Fred Baier, K.-Heinz Neudecker, Hans Thomas und Uwe Geiss setzte man auf die Unterstützung des US-Militärweltmeisters Wilson sowie dem Wormser Jürgen Kress und dem Saarlandmeister ...dem gebürtigen Lampertheimer Karb aus Fraulautern.

Leider konnte Europameister Günther Meier aus Peiting ncht eingesetzt werden, da er an einer Handverletzung laborierte. Er sass aber als Ehrengast am Ring.

Der Vergleichskampf endete dann auch 15 : 5 für die sympathische CSSR-Staffel.  (Kampfbericht zulesen unter BILDERGALERIE "Zeitungsausschnitte".

 

Die böse Überraschung für die Gäste aus der CSSR kam dann aber am nächsten Morgen.

Die Verabschiedung sollte am Bahnhof in Bensheim stattfinden, da sie in einem Bensheimer Hotel ntergebracht waren.

Als wir..Vorstand und ein paar Aktive dort ankamen, bemerkten wir eine gewisse Hektik und Nervosität bei den Offiziellen der Tschechen. Auf unsere Frage ob es Probleme gäbe wurde uns mitgeteilt, dass 3 Boxer fehlten.

Besonders nervös waren die 3 "Begleiter" , die als Aufpasser auf dieser Reise dabei waren. Man konnte sich vorstellen wie der Empfang in der Heimat ausfallen würde:  3 Boxer bei den Kapitalisten im Westen spurlos verschwunden.

Ich weiss nicht mehr genau wer diese drei waren, die sich bis zur Abreise irgendwo versteckt hielten. An einen von ihnen kann ich mich noch gut erinnern.

Es war Vilem Janco. Er hatte vor Profi zu werden und wurde auch von demselben Manager, der auch Charly Graf unter Vertrag hatte, verpflichtet. Beide trainierten dann zusammen im selben Boxcamp.

Janco wurde aber verheizt. Als er seine ersten Kämpfe als Profi eindrucksvoll gewonnen hatte, stellte man ihn viel zu früh gegen Klasseboxer. So gegen die späteren Europameister John Conteh und Rudy Koopmans, die ihn auch vorzeitig besiegten.

Danach hörte er mit dem Boxen auf.

Ich weiss nicht mehr was aus ihm geworden ist.

Bei einem verantwortungsvollen langsamen Aufbau hätte er es in die europäische, wenn nicht sogar in die Weltspitze schaffen können

 

(Rolf Eichenauer)

 


Peter Geier, Superschwergewicht

2 x Deutscher Vizemeister, 3 x 3.Platz bei DM, 6 x Hessenmeister

 

Peter wurde manchmal wegen seiner Körperfülle belächelt und dabei unterschätzt (er wog um die 130 - 140,- kg). So auch, als er 1980 für den BSC 54 als Gastboxer gegen den Olympiateilnehmer Wolfgang Gruber anlässlich der Spargelfestveranstaltung in der Reithalle am Weidweg in den Ring stieg. Man traute ihm nicht zu, dass er gegen den Modellathleten aus Worms über die Runden kommen würde. Aber er zeigte, was in ihm steckte. Die Zuschauer waren wie entfesselt als Peter seinen Gegner mit einem rechten Haken weit über die Zeit K.O. schlug.

 

3 Jahre später, am 16.9.1983 stand Peter in der Nationalstaffel. Gegner in Lake Placid war die Mannschaft der U S A. Sein Gegner war 17 Jahre alt, etwa 2 Köpfe kleiner und ca. 30,- kg leichter als Peter, der ihn anscheinend unterschätzte. Denn der Kampf dauerte nur  knapp eine Minute , dann lag Peter Geier  ausgeknockt auf den Brettern.

 

Der Sieger wurde später Weltmeister im Schwergewicht......sein Name war  MIKE  TYSON.

 

 

 l. Georg Krenz,  r. Peter Geier bei den DM 1980 in Hemsbach

 

 

 


Deutsche Pfunde  VS  American Pounds

 

 

Ein deutsches Pfund hat 500 Gramm—ein amerikanisches Pound nur 454 Gramm.

 

Also wiegt ein Halbschwergewichtler mit einem Gewicht von 80,00 kg genau 160 deutsche Pfund.

 

Wird er nach amerikanischem Gewicht gewogen, wiegt er 176,21 Pfund (amerikanische pounds). Wir wussten das bei dem Kampf gegen die Staffel von den Coleman-Barracks in Mannheim-Sandhofen. Die amerikanischen Sportkameraden kannten sich da wohl nicht so gut aus.

 

Sie nahmen es auch nicht so genau mit Amateur- oder Profistatus. Wir sahen nie einen Startausweis ihrer Kämpfer. Aber wir wussten, dass in ihrer Staffel immer ein paar Profis  kämpften. Und sie waren nicht zimperlich, wenn es darum ging mit der sofortigen Abreise zu drohen, sollten wir uns nicht nach ihren Wünschen richten. Da ging es um Kopfschutz, freier Oberkörper und  andere Dinge die durch die Statuten des DABV (Deutscher Amateur Box Verband) eigentlich nicht erlaubt waren. Also mussten wir uns auf anderem Wege wehren. Und das taten wir. Ich war damals erst ein paar Monate im Vorstand tätig und hatte u.a. die Aufgabe als Schriftführer beim Wiegen die Gewichte zu überwachen und zu vermerken.

 

Zum Wiegen stand im „Reichsadler“ eine uralte Waage bereit die keine Kilogramm  sondern nur Pfund anzeigte. Und damit begannen wir auch unsere Boxer zu wiegen. Aufmerksam und zufrieden sahen die amerikanischen Funktionäre zu und vermerkten die Gewichte auf den Wiegezetteln. Nachdem der letzte BSC-Kämpfer gewogen war „hakte“ die Waage und wir probierten alles um sie wieder funktionsfähig zu machen. Es gelang uns leider nicht. So mussten die US-Boys über ihre eigene mitgebrachte Waage steigen. Nach der Wiegezeremonie wurden die Kampfpaarungen zusammengestellt. Wir waren mit den Paarungen nicht kleinlich und es störte uns nicht, wenn ein Lampertheimer einige Pfund weniger als sein Gegner „auf dem Papier“ hatte. Die Gäste aus den USA wunderten sich über unsere Großzügigkeit und hatten gar nicht mitgekriegt, dass ihre Kämpfer real alle etwas leichter waren.

Und wir konnten ja nichts dafür, dass sie den Unterschied zwischen dem deutschen Pfund und dem amerikanischen pound nicht kannten

 

(Rolf Eichenauer)


Günther Meier, Welter- u.Halbmittelgewicht

3.Platz bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko (Halbmittel)

Europameister 1969 im Weltergewicht,

mehrfacher Deutscher Meister


Georg Krenz, Halbschwer- u.Schwergewicht

 

Deutscher Meister 1957 (Halbschwergewicht), Im Finale Sieger über Karl Mildenberger

Deutscher Meister 1961 (Schwergewicht), Im Finale Sieger über Adolf Brandenburger

 

Georg Krenz bestritt 1969 als Gastboxer für den BSC 54 seinen 500.Kampf gegen Adolf Brandenburger in der Reithalle.

Er war lange Jahre Hessischer Verbandstrainer.

 

 

 

v.l. Roberto Caruso, Georg Krenz, Philipp Sommer, sen.

Karl Mildenberger, Schwergewicht

 

Deutscher Meister bei den Amateuren 1958 (Halbschwergewicht)

Europameister bei den Profis 1965 (Schwergewicht)

 

Karl Mildenberger war mehrfach Gast bei den Spargelfestkämpfen des BSC 54

Seinen stärksten Kampf lieferte Mildenberger im September 1966 im Frankfurter Waldstadion gegen Muhammad Ali um die WM im Schwergewicht.

Muhammad Ali siegte in der 12. Runde durch TKO.

 

 

 

 

 

 

 

 

 Rolf Eichenauer, Karl Mildenberger

 

 

 

Helmut Pfirrmann, Halbschwergewicht

 

4 x Deutscher Meister, 2 x Deutscher Vizemeister, 3.Platz bei den Europameisterschaften 1953

Helmut Pfirrmann stand 1953 in der Europaauswahl, die in den USA mehrere Kämpfe bestritt.

In seiner aktiven Zeit besiegte er den späteren Europameister Erich Schöppner im Finale um die DM.

Auch gegen den Mildenberger-Bezwinger Georg Krenz verliess er als Sieger den Ring

 

Helmut Pfirrmann war  als Ringrichter und Ehrengast beim BSC 54 gern gesehen.

Charly Graf, Schwergewicht

 

Deutscher Jugendmeister im Gewichtheben

Deutscher Vizejuniorenmeister im Schwergewicht

Deutscher Meister bei den Profis 1985

 

Seinen ersten Boxkampf bestritt Charly Graf als 14-jähriger 1965 in Lampertheim bei einer Freiluftveranstaltung im Adam-Günderoth-Stadion gegen den älteren und grösseren Gerhard Warias vom BSC 54.

Er besiegte den Lampertheimer durch TKO.

Helmut Gertel, Weltergewicht

 

Mehrfacher Südwestmeister

Bundesligaboxer für den CSC Frankfurt/Main

Nationalstaffelboxer

Olympiateilnehmer 1984 in Los Angeles

 

Helmut Gertel von der TG Worms stand öfter als Gastboxer in den Reihen des BSC 54

Hans Freistadt, Fliegengewicht

 

Europameister 1965 sowie mehrfacher Deutscher Meister im Fliegengewicht

 

Hans Freistadt hat eine Gaststätte in Böhl-Iggelheim und unterhält dort die Gäste als Schlagersänger

Conny Rudhof, Leicht- u.Halbweltergewicht

 

Europameister der Profis 1963 im Leichtgewicht,

Europameister der Profis 1967 im Halbweltergewicht

 

Conny Rudhof war öfter ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen des BSC 54

Jose Varela, Halbmittelgewicht

 

Bei den Profis Deutscher Meister 1985 und 1989 sowie Europameister 1986 im Weltergewicht.

 

Jose Varela war Gastboxer des BSC 54 beim Vergleichskampf gegen die TG Frankenthal beim Spargelfest 1980 in der ausverkauften Reithalle. Er schlug den Wormser Bundesligaboxer Ali Aktas sicher nach Punkten.

Valentin Silaghi, Mittelgewicht

 

3.Platz bei den Olympischen Spiele 1980 in Moskau,

Vizeeuropameister 1979, 3.Platz bei der EM 1981,

Bundestrainer,

 

Valentin Silaghi verstärkte die Staffel des BSC 54 beim Vergleichskampf gegen Sklady Prag in der fast ausverkauften Siedlerhalle 1983. Er gewann seinen Kampf in der 1.Runde durch K.O.

Fritz und Ottmar Walter, Fussballweltmeister 1954

 

Beide waren Ehrengäste bei Veranstaltungen des BSC 54

Werner Liebrich, Fussballweltmeister 1954

 

Auch Werner Liebrich gehörte zu den Ehrengästen des BSC 54


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